Heute hat ein kurzer Satz seinen Jahrestag. Am 31. August 2015 sagte Angela Merkel „Wir schaffen das“. Diese Formulierung dürfte in jeder Biografie der Kanzlerin auftauchen, denn sie steht – aus heutiger Sicht – für die umstrittenste Entscheidung ihrer Kanzlerschaft.
Daran heran reicht allenfalls der schnelle Ausstieg aus der Kernenergie nach dem Reaktorunglück von Fukushima. Doch ist dieses Thema weit weniger emotional besetzt, was daran liegt, dass die Folgen sich erst langfristig zeigen werden.
Anders ist das mit der Ankunft hunderttausender Flüchtlinge. Ihr gezieltes Streben nach Deutschland, das anfängliche Chaos bei Unterbringung und Registrierung, die später folgenden Über- und Angriffe wie auch die sichtbar werdenden kulturellen Unterschiede ließen anfängliche Euphorie schnell in Angst übergehen. Merkels Satz, der als Ermutigung gedacht war, erhielt damit neue Dimensionen.
Quelle: Focus
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