Allein der Einfallsreichtum seiner ersten Jahre hätte für mehrere Musikerkarrieren gereicht. Immer wieder gelang es David Bowie, verstörende Ästhetik mit Eingängigkeit zu verbinden. Bis zuletzt.
Wenn man noch schockiert ist, stürzen die Erinnerungen wie Splitter nieder: Was kommt als erstes in den Sinn bei der überraschenden Nachricht, dass David Bowie gestorben ist? Wenn man vor wenigen Tagen erst sein neues Album gehört und auch die zugehörigen Musikvideos angeschaut hat, kommt zunächst eine ganz frische Erinnerung: nämlich der Auftritt in dem Video zu „Lazarus“, in dem Bowie sich in einem Bett wälzt und mit einem unheimlichen Kopfverband, auf dem an Stelle der Augen zwei Knöpfe aufgenäht sind, er wälzt sich wie in einem Albtraum und singt dann die erste Zeile: „Look up here, I’m in heaven“. Das Setting sieht eher wie die Hölle aus. Jetzt wirkt diese Szene plötzlich wie eine unheimliche Jenseitsbotschaft. Das muss er genauso geplant haben. Inszenierung bis zum Schluss, größte Vieldeutigkeit bis zum Schluss – ja, als Vermächtnis. weiter lesen »
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