Olaf Scholz will Klimakanzler in Deutschland werden. So steht es auf seinen Plakaten. Und so wirbt der Sozialdemokrat seit Monaten um Wählerstimmen. "Wer das mit dem Klimaschutz ernst nimmt, der muss auch mal Windräder genehmigen und Leitungen bauen", sagte Scholz im Wahlkampf. Er will inneneuropäische Bahnfahrten billiger und Billigflüge teurer machen, um die Menschen zu klimafreundlicheren Reisemöglichkeiten zu bewegen. Kein Flug dürfe "unter 50, 60 Euro" kosten, so Scholz. "Auch das sei noch ziemlich günstig."
Um diese Botschaften in die ganze Republik zu tragen, nutzte Scholz auch Flüge mit Privatjets, für die seine Partei wohl einen fünfstelligen Betrag bezahlen muss. Dies belegen unter anderem Fotoaufnahmen am Hamburger Flughafen in der vergangenen Woche. Sie zeigen, wie der Kanzlerkandidat in Begleitung einer Parteimitarbeiterin und mehrerer Leibwächter in einen "Citation Jet" der Marke Cessna steigt.
Zahlreiche Untersuchungen haben in der Vergangenheit die Umweltbilanz solcher Flüge aufgezeigt und international für Diskussionen gesorgt. Laut einer britischen Studie verursacht ein Flug mit einem Privatflugzeug rund zehnmal mehr Emissionen als ein vergleichbarer Flug in der Economy-Klasse einer Linienmaschine – und 150 mal mehr als eine Fahrt in einem Hochgeschwindigkeitszug. Im Sommer hatte die europäische Non-Profit-Organisation Transport & Environment auf steigenden CO2-Emissionen von Privatjets hingewiesen. Luftfahrt-Direktor Andrew Murphy: „Mit einem Privatjet zu fliegen, ist vermutlich das umweltschädlichste, was man tun kann." weiterlesen »
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