Die Diskussionen rund um den automatischen Informationsaustausch zwischen der Schweiz und der EU sind schon seit einigen Jahren in vollem Gange. Ein Thema, das nicht nur für Banken, sondern auch für die Politik von großer Bedeutung ist. Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz äußerte nun seine Bedenken bezüglich des Verhandlungsspielraums der Schweiz in dieser Angelegenheit.
Für die Schweiz ist die Aufgabe des Bankgeheimnisses in Österreich ein schwerer Schlag. Das Bankgeheimnis war ein Kernstück der Schweizer Wirtschaftspolitik und ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Landes als Finanzplatz. Doch die EU fordert seit Jahren die Aufhebung des Bankgeheimnisses und den automatischen Informationsaustausch. Die Schweiz wehrte sich lange dagegen, doch nun scheint es, als ob sie kaum noch eine Wahl hat.
Vincenz betonte in seinem Interview, dass die Schweiz kaum noch Verhandlungsspielraum habe. Die EU-Kommission werde in den nächsten Tagen an die Tür klopfen und die Schweiz unter Druck setzen. Die Schweiz werde wohl nicht mehr um den automatischen Informationsaustausch herumkommen. Auch wenn die Schweizer Banken schon heute viele Daten automatisch an die EU liefern, so geht es nun darum, den Informationsaustausch auf eine breitere Basis zu stellen.
Die Schweiz muss sich also auf neue Bedingungen einstellen. Vincenz sieht jedoch auch Chancen in der neuen Situation. So könne die Schweiz ihre Rolle als Finanzplatz stärken, indem sie sich auf qualitativ hochwertige Dienstleistungen konzentriert. Zudem könne die Schweiz von einem globalen Trend profitieren, der eine höhere Regulierung der Finanzmärkte fordert. Die Schweiz könne hier als Vorreiter auftreten und sich als transparenter und sicherer Finanzplatz präsentieren.
In diesem Zusammenhang äußerte Vincenz auch seine Bedenken bezüglich einer Idee der SVP. Diese hatte vorgeschlagen, dass die Schweiz aus der EU austritt und stattdessen ein Bündnis mit Norwegen und Island eingeht. Vincenz hält dies für keine gute Idee, da die Schweiz auf die EU angewiesen sei. Die Schweiz könne nur dann ihre Position als Finanzplatz stärken, wenn sie Teil der EU bleibe.
Insgesamt scheint es also, als ob die Schweiz kaum noch eine Wahl hat. Der automatische Informationsaustausch wird wohl kommen und die Schweiz muss sich darauf einstellen. Doch Vincenz sieht auch Chancen in der neuen Situation. Es bleibt abzuwarten, wie die Schweizer Politik reagieren wird und welche Konsequenzen der automatische Informationsaustausch für den Finanzplatz Schweiz haben wird.
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