Als Überträger der gefährlichen Schlafkrankheit sind Tsetsefliegen gefürchtet. Nun haben Wissenschaftler das Genom der Blutsauger kartiert - und suchen im Erbgut nach ihren Schwachstellen.
Tausende Menschen erkranken jedes Jahr neu an der Schlafkrankheit. In jahrelanger Arbeit haben Forscher nun das Erbgut der Tsetsefliege entschlüsselt, die den gefährlichen Erreger überträgt. Das Nährsekret der Fliegen für ihre Larven ähnle verblüffend der Muttermilch von Säugetieren, berichten die Forscher im Fachmagazin "Science".
Tsetsefliegen sind afrikanische Stechfliegen, die sich ausschließlich von Blut ernähren. Während einer Mahlzeit können sie ihr Gewicht fast verdoppeln. Sie übertragen bestimmte Erreger, die Trypanosomen, die bei Menschen - in Afrika südlich der Sahara, wo die Fliegen vorkommen - die Schlafkrankheit und bei Tieren die Nagana-Seuche verursachen. Anders als die meisten Insekten legen Tsetsefliegen keine Eier. Sie sind lebendgebärend und füttern ihre im Rumpf heranwachsenden Larven mit einem Sekret aus Milchdrüsen.
Die Schlafkrankheit ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) derzeit in 36 afrikanischen Ländern verbreitet. Die Zahl der Neuerkrankungen wurde 2012 auf 20.000 geschätzt. Geschätzt 70 Millionen Menschen leben im Verbreitungsgebiet der Infektionskrankheit. Symptome können ein zunehmendes Schlafbedürfnis, Lähmungen und Krämpfe sein. Unbehandelt gilt die Schlafkrankheit als tödlich. weiterlesen »
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