Der Mindestlohn mag ein Zeichen gegen unfaire Bezahlung sein - die Ausnahmen sind willkürlich und falsch.
Er ist ja verständlich, der Jubel der SPD: „Ein deutliches Zeichen gegen unfaire Löhne“ sieht Katja Mast, die arbeitsmarktpolitische Sprecherin, und wenn man sich mit solch plakativen Parolen begnügt, kann man sogar sagen: Sie hat recht. Ein Zeichen setzt der gesetzliche Mindestlohn bestimmt, und vielen Beschäftigten gibt er mehr als ein Zeichen, nämlich etwas mehr Geld für gute Arbeit.
Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit, und die andere Hälfte verschweigt die SPD in großkoalitionärer Nibelungentreue: Mit einer flächendeckenden Untergrenze, wie die SPD sie einst forderte, hat das Ergebnis nur begrenzt zu tun. Es entspricht knallhart marktliberaler Logik, wenn Ministerin Andrea Nahles Langzeitarbeitslosen nicht nur für sechs Monate den Mindestlohn verweigert, sondern das auch noch als „Brücke“ in den Arbeitsmarkt beschönigt. Das sind die „Brücken“, von denen notorische Lohndrücker träumen. weiterlesen »
schöner Kommentar von Stefan F.:
Unternehmen, die nicht in der Lage sind, ihren Mitarbeitern 8,50€ zu zahlen, sind wirtschaftlich nicht überlebensfähig, wenn sie nicht staatlich subventioniert werden. Warum dreht denn niemand diese Diskussion einmal um? Wenn durch Hartz IV und Aufstocker subventionierte Unternehmen verschwinden, haben andere Firmen mehr Raum, die ihre Angestellten vernünftig bezahlen, vernünftige Qualität abliefern und langfristiger denken. Irgendwann stand Deutschland mal für "Gute Arbeit, guter Lohn" - ist "Schlechter Lohn für Schlechte Arbeit" wirklich unser Modell für die Zukunft?
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