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Montag, 1. Mai 2023

Zu Tode hungern im Namen der Endzeitsekte Nabii Yohana

In Kenia hat eine Endzeitsekte namens "Nabii Yohana" kürzlich für Entsetzen gesorgt, als bekannt wurde, dass dutzende ihrer Anhänger sich zu Tode gehungert hatten. Unter den Opfern waren auch zahlreiche Kinder. Die Sekte glaubt offenbar, dass sie durch Fasten und Gebete die Ankunft des Messias beschleunigen können.

Der Fall hat viele Menschen in Kenia schockiert und auch international Aufmerksamkeit erregt. Doch wie kommt es dazu, dass Menschen einer solchen Sekte beitreten und schließlich so fanatisch werden, dass sie sogar bereit sind, ihr eigenes Leben und das ihrer Kinder zu opfern?

Der Religionswissenschaftler Matthias Eggert erklärt, dass Sekten oft gezielt gutgläubige und vulnerable Menschen rekrutieren. Diese Personen haben oft das Gefühl, dass sie im Leben keinen Halt finden und suchen nach einer Gemeinschaft, die ihnen Sicherheit und Geborgenheit bietet. Sekten nutzen dieses Bedürfnis aus und bieten den Menschen eine klare Struktur und feste Regeln, an die sie sich halten müssen. Dadurch wird ihnen ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit vermittelt.

Ein weiteres wichtiges Element, das Sekten nutzen, ist die Manipulation von Emotionen. Eggert erklärt, dass Sekten oft Angst, Schuldgefühle und Schamgefühle bei ihren Anhängern erzeugen, um sie emotional an sich zu binden. Die Sektenführer geben vor, dass sie allein den Weg zur Erlösung kennen und dass nur sie in der Lage sind, ihre Anhänger vor dem kommenden Weltuntergang zu retten. Dadurch entsteht bei den Anhängern ein tiefes Gefühl der Abhängigkeit und Loyalität gegenüber den Sektenführern.

Eggert betont jedoch, dass nicht alle Sekten gefährlich sind und dass es wichtig ist, zwischen legitimen religiösen Gruppen und Sekten zu unterscheiden. Legitime religiöse Gruppen respektieren die Freiheit und Würde ihrer Mitglieder und ermutigen sie, ihr eigenes Urteilsvermögen und ihre Vernunft zu nutzen. Sekten hingegen unterdrücken diese Fähigkeiten und versuchen, ihre Anhänger zu manipulieren und zu kontrollieren.

In Kenia zeigt der Fall der Endzeitsekte Nabii Yohana jedoch deutlich, wie gefährlich Sekten sein können, insbesondere wenn sie Kinder und Jugendliche in ihre fanatischen Praktiken einbeziehen. Es ist wichtig, dass die Regierung und die Gesellschaft in Kenia Maßnahmen ergreifen, um vulnerable Menschen vor der Rekrutierung durch Sekten zu schützen und Sektenaktivitäten zu überwachen.

Insgesamt ist es wichtig, dass die Menschen über die Taktiken und Gefahren von Sekten aufgeklärt werden, damit sie in der Lage sind, sich selbst und ihre Angehörigen zu schützen. Nur durch eine Kombination aus Aufklärung und Intervention können wir verhindern, dass sich ähnliche Fälle wie der der Endzeitsekte Nabii Yohana in Kenia wiederholen.

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