banner 728x90

Freitag, 12. September 2014

Arbeitslosenverwaltung: Viel fordern, schnell strafen

Lutz Große hat vier Berufe gelernt. Er war zuerst Landwirt, dann Bürokaufmann, dann Finanzkaufmann. Und schließlich EDV-Spezialist. Seinen letzten Job verlor er 2012:

"Ich habe vorher in Kiel in einem Unternehmen gearbeitet, das für mich eine Förderung kassiert hat, und als die Förderung dann ausgelaufen ist, bin ich natürlich entlassen worden."

Zum ersten Mal wurde er mit 35 Jahren arbeitslos. Die einzige Konstante im Arbeitsleben des 58-Jährigen ist seitdem eine enge Beziehung zur Arbeitslosenverwaltung. Keine Behörde kennt er besser als das Jobcenter. Keine fürchtet er mehr:

"Die Entwicklung geht soweit, dass man Angst entwickelt vor dem nächsten Brief, den der Briefträger bringt. Bei uns im Haus ist es so: Der kommt die Treppe hoch. Man hört den, und man fängt automatisch an zu schwitzen. Jetzt kommt Post vom Jobcenter. Man bekommt Angst. Und jeden Umschlag, den man von dieser Institution öffnet, jeder Umschlag ist sanktionsbedroht. Wenn du nicht spurst, dann kürzen wir das, was wir dir geben sollen. Das steht da schwarz auf weiß in jedem Umschlag drin." weiterlesen »

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen