Freitag, 10. Juli 2009
Lebensmittel-Schwindel mit Ekelzutaten
Nach Analogkäse und Mogelschinken decken Verbraucherschützer weitere Lebensmittelfälschungen auf. Und das nicht nur bei Billigmarken.
Gepresstes Fischeiweiß in Garnelenform, chemisches Schmelzsalz und falsche Schokolade: Immer mehr Lebensmittel entpuppen sich als billige Imitate. Verbraucherschützer sind alarmiert.
Was alles andere als lecker klingt, landet doch auf deutschen Tellern. Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt vor Ekelzutaten, die immer öfter naturbelassene Lebensmittel ersetzen.
"Der Käufer muss inzwischen nicht mehr nur mit Analogkäse und Formschinken rechnen, sondern auch mit gestrecktem Pesto oder Schokoladenkeksen ohne Schokolade", sagt Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale dem Nachrichten-Magazin "Spiegel". "Und das nicht nur bei den Billigmarken, sondern auch bei teuren Markenartikeln."
Die Hamburger rügen deswegen etwa Schokokekse, die statt Schokolade jede Menge Zucker und Pflanzenfett enthalten. Richtig eklig wird es aber bei Surimi-Garnelen: Sie bestehen laut der Verbraucherzentrale aus Eiweiß von "nicht anders verwertbaren Fischen, Geschmacksverstärkern, Aromen, Farbstoffen, aber auch aus Hühnereiweiß".
Umso wichtiger wird der Blick auf die Verpackungen, denn die Hersteller müssen die Inhaltsstoffe - wenn auch oft verschlüsselt - komplett angeben. "Die Anbieter sparen, indem sie minderwertige Zutaten verwenden, dem Käufer aber suggerieren, er kaufe ein Produkt mit wertvollen und qualitativen Inhaltsstoffen", erklärt Schwartau dem "Spiegel" die Absichten der Produzenten.
Selbst Bioprodukte haben Ernährungsexperten zu bemängeln. Die Aufbackbrötchen aus Vollkorn stellte der Produzent mit bis zu 40 Prozent aus hellem Weizenmehl her, das er aber mit Gerstenmalzsirup dunkel färbte. (cfl)
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