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Montag, 13. Juli 2009

So geben Sie dem Datenklau keine Chance


Wenn der PC verschrottet oder verkauft werden soll, müssen persönliche Daten von der Festplatte verschwinden. Fünf Schritte machen die Löschaktion zum Kinderspiel.

Wer Daten einfach in den Papierkorb schiebt und den danach "leert" hat noch lange nicht alles gelöscht. Wir sagen, wie Sie Daten ein für alle Mal entfernen.

Immer wieder berichten die Medien von Datenskandalen, die durch den unbedachten Verkauf oder die unsachgemäße Entsorgung von Datenträgern entstehen. Letztlich zeigt das nur, dass viele Anwender unsicher oder einfach unwissend sind, wie sie Probleme vermeiden.

Es reicht nun einmal nicht aus, alle Dateien in den Papierkorb zu schieben, denn die Daten lassen sich mit einem Mausklick aus dem Papierkorb zurückholen. Es reicht ebenfalls nicht aus, den Papierkorb nach dem Löschen zu leeren, denn mit einfachen Werkzeugen wie Undelete lassen sich diese Daten wieder herstellen.

Es reicht häufig nicht einmal, die Festplatte zu formatieren, denn per Voreinstellung erfolgt ein "Schnellformatieren". Dabei werden nur wenige Datenbereiche überschrieben, so dass viele Informationen per Undelete gerettet werden können.

Wer ganz sicher gehen will, dass keine privaten oder geschäftlich relevanten Daten in die falschen Hände geraten, muss ein wenig mehr Arbeit investieren. Nur dann sind die Informationen rückstandsfrei und ohne die Möglichkeit zur Wiederherstellung entsorgt.

So gelangen Sie in fünf Schritten mit kostenlos verfügbaren Tools zur "sauberen Festplatte". Nicht jeder Schritt ist unbedingt nötig, da ein kompletter Durchlauf der Empfehlungen viele Stunden in Anspruch nehmen kann. Passen Sie einfach den Aufwand der Geheimhaltungsstufe Ihrer Daten an. Shreddern und Wipen (Schritt 3) sollten Sie aber auf jeden Fall, wenngleich nicht unbedingt die Zahl von 35 Schreibvorgängen notwendig ist.

Vor dem Säubern der Festplatte werden Sie sicherlich die wichtigsten Daten sichern wollen, denn nur die Platte soll ja entsorgt werden und nicht die Daten darauf. Für das Backup bieten sich eine externe Festplatte oder CDs/DVDs an.

Bei der zweite Variante sollten Sie Markenrohlinge verwenden und nicht mit maximaler Schreibgeschwindigkeit brennen, damit die Daten auch wirklich sicher auf dem Medium landen. Auch sollten Sie die Sicherungen trocken und nicht zu kalt lagern, um ihre Haltbarkeit zu optimieren. Wirklich wichtige Daten sollten Sie zudem ausschließlich in verschlüsselter Form sichern. Dazu empfiehlt sich eine Freeware-Verschlüsselungssoftware wie TrueCrypt , mit der Sie verschlüsselte Container und Platten-Partitionen anlegen können.

TrueCrypt können Sie auch gleich für den zweiten Schritt verwenden. Verschlüsseln Sie nach der Datensicherung sämtliche Partitionen auf der Festplatte komplett (sektorweise und mit sicherem Passwort). Danach löschen Sie die Daten auf herkömmlichem Wege. Ein Unbefugter kann die Daten zwar vielleicht wiederherstellen, öffnen kann er sie ohne Passwort jedoch nicht.

Besser als das herkömmliche Löschen von Daten ist das Schreddern mittels einer entsprechenden kostenlosen Software wie CCleaner oder Eraser. Diese Tools überschreiben die Sektoren auf der Festplatte mehrfach mit wechselnden Bit-Mustern. Sie können dabei einstellen, wie viele Löschvorgänge ausgeführt werden sollen.

Nach 35 Überschreibvorgängen sind Ihre Daten nach heutigem Stand der Technik unwiderruflich verloren. Die nicht belegten Sektoren auf der Festplatte sollten Sie zudem "wipen", damit keine Reste von temporären oder alten Dateien über bleiben.

Nun bleibt nur noch die komplette Formatierung der Festplatte. Da aber selbst das für manche Wiederherstellungs-Experten kein Problem darstellt, sollte es am besten die "Low-Level-Formatierung" sein. Dabei wird die komplette Festplatte sektorweise gesäubert und alle vorhandenen Partitionen gelöscht, so dass am Ende wieder ein einziger großer Datenträger steht.

Der zweite Vorteil: Eventuell defekte Teile der Platte werden ausgeblendet und stehen danach nicht weiter zur Verfügung, sodass sie die funktionalen Bereiche nicht beeinflussen. Low-Level kann also auch eine Möglichkeit sein, defekte Platten zu reparieren.

Heutige Festplatten lassen eine manuelle LL-Formatierung nicht mehr zu - früher war dies händisch per BIOS möglich. Daher müssen nun Tools wie die Freeware HDDGuru Low-Level-Format-Tool oder die freie Version von Active Killdisk her, die diese Aufgabe übernehmen können.

Sofern Sie Ihre Festplatte nicht verkaufen möchten, sollten Sie ganz zum Schluss (erst nachdem Sie alle vorher genannten Tipps befolgt haben!) noch das Werkzeug Ihrer Wahl zur Hand nehmen.

Schutzbrille und -kleidung an und auf gehts. Feinfühlige Menschen machen magnetische Festplatten und andere Datenträger vorher noch mit einem Elektromagneten untauglich (klappt nicht bei SSDs und anderen Flashspeichern). (Computerwoche/mha)

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