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Dienstag, 14. Mai 2013

Hungerlohn am Fliessband

Die gute Beschäftigungslage in Deutschland hat eine Kehrseite, die immer deutlicher zu Tage tritt. Der sogenannte Niedriglohnsektor breitet sich zunehmend aus, was bedeutet, dass immer mehr Menschen von ihrem Lohn nicht leben können, obwohl sie Vollzeit arbeiten. Dies ist ein Phänomen, das nicht nur für Deutschland, sondern für viele Länder in Europa und auf der ganzen Welt gilt.

Ein Grund für den Anstieg des Niedriglohnsektors ist die Globalisierung. Durch die Globalisierung sind viele Unternehmen gezwungen, ihre Produktion in Länder mit niedrigeren Lohnkosten zu verlagern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies hat zur Folge, dass die Löhne in diesen Ländern niedriger sind als in den Industrieländern. Dies wiederum führt dazu, dass Unternehmen in den Industrieländern gezwungen sind, ihre Löhne zu senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Ein weiterer Grund für den Anstieg des Niedriglohnsektors ist die Zunahme von prekären Arbeitsverhältnissen. Immer mehr Unternehmen setzen auf befristete Verträge oder Zeitarbeit, um Personalkosten zu sparen. Diese Arbeitsverhältnisse bieten oft nur geringe Löhne und unsichere Arbeitsbedingungen.

Die Auswirkungen des Niedriglohnsektors sind weitreichend. Menschen, die von ihrem Lohn nicht leben können, sind oft gezwungen, Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen, um über die Runden zu kommen. Dies führt wiederum zu höheren Steuern und höheren Sozialabgaben, was letztendlich alle Steuerzahler betrifft.

Auch die Wirtschaft leidet unter dem Niedriglohnsektor. Menschen mit niedrigem Einkommen haben weniger Geld zur Verfügung, um Waren und Dienstleistungen zu kaufen. Dies führt zu einem Rückgang der Nachfrage und somit zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung.

Ein weiteres Problem ist, dass immer mehr Unternehmen versuchen, die Tariflöhne auszuhebeln. Mit juristischen Tricks versuchen sie, sich aus der Verantwortung zu ziehen und ihren Mitarbeitern niedrigere Löhne zu zahlen. Dies ist nicht nur unfair gegenüber den Mitarbeitern, sondern auch gegenüber den Unternehmen, die sich an Tarifverträge halten.

Um den Niedriglohnsektor zu bekämpfen, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich. Eine Möglichkeit ist die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns. Dies würde sicherstellen, dass jeder Arbeitnehmer in Deutschland einen angemessenen Lohn erhält, der es ihm ermöglicht, ein menschenwürdiges Leben zu führen.

Ein weiterer Ansatz ist die Förderung von Tarifverträgen. Tarifverträge bieten Arbeitnehmern bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne als nicht-tarifgebundene Unternehmen. Die Regierung könnte Unternehmen, die Tarifverträge abschließen, steuerliche Anreize bieten, um den Anreiz zur Tarifbindung zu erhöhen.

Darüber hinaus könnte die Regierung Maßnahmen ergreifen, um prekäre Arbeitsverhältnisse einzudämmen.

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